Bereits im Jahr 1913 wurde von Otto Kuhlmann,
einem deutschen Architekten, der einige
Kirchenbauten in der Steiermark plante, ein
Projekt vorgelegt, das eine großzügige Kirche mit
daneben befindlichem Pfarrhaus vorsah.
Durch den 1. Weltkrieg wurde der Kirchenbau
verhindert, das Pfarrhaus konnte errichtet werden.
1950 entschloss man sich dann doch zum
Kirchenneubau. 1957 fand die Grundsteinlegung
der von Sepp Letzner und Laurenz Schweighofer
geplanten und von Rauppach & Willert
ausgeführten Kirche statt.
Die Kirche wurde mit großer Eigenleistung der
Gemeindemitglieder gebaut.
Am 8. Dezember 1959 wurde die neue Kirche in
der Grabenfeldstraße eingeweiht.
Auffällig ist das Kreuz, das am Altar angebracht ist.
Es zeigt den Gekreuzigten, dessen Gesichtszüge
verzerrt sind und an ein krampfhaftes Lachen
erinnern. Rolf Grasser, ein Pfarrer, schnitzte dieses
Kruzifix und verarbeitete dabei seine Erlebnisse mit
sterbenden Menschen während des 2. Weltkrieges.
Der Gesichts-
ausdruck
ist bei starkem
Blutverlust
medizinisch
bekannt und wird
„risus sardonicus“
genannt.
(Quelle:
„evangelische kunst und kultur in der steiermark“
Gerhold/Haditsch Hg)
In einem Brief vom 8. Juli 1530 schrieb Luther an
Lazarus Spengler, die Lutherrose sei „ein
Merkzeichen meiner Theologie. Das erst sollt ein
Kreuz sein, schwarz im Herzen, das seine
natürliche Farbe hätte, damit ich mir selbst
Erinnerung gäbe, dass der Glaube an den
Gekreuzigten uns selig machet. Denn so man von
Herzen glaubt, wird man gerecht.
Ob’s nun wohl ein schwarz Kreuz ist, mortifizieret
und soll auch wehe tun, dennoch lässt es das Herz
in seiner Farbe, verderbt die Natur nicht, das ist, es
tötet nicht, sondern erhält lebendig … Solch Herz
aber soll mitten in einer weißen Rosen stehen,
anzuzeigen, dass der Glaube Freude, Trost und
Friede gibt, darum soll die Rose weiß und nicht rot
sein; denn weiße Farbe ist der Geister und aller
Engel Farbe. Solche Rose stehet im himmelfarben
Felde, dass solche Freude im Geist und Glauben
ein Anfang ist der himmlische Freude zukünftig,
jetzt wohl schon drinnen begriffen und durch
Hoffnung gefasset, aber noch nicht offenbar. Und
in solch Feld einen goldenen Ring, dass solch
Seligkeit im Himmel ewig währet und kein Ende hat
und auch köstlich über alle Freude und Güter, wie
das Gold das höchste, köstlichste Erz ist.“
(Quelle:
Homepage der Evangelisch Lutherischen Kirche
Hannovers; aus Luthers Briefwechsel, 5. Band, S. )
Im Gemeindesaal hinter der Kirche findet sich ein
Fenster mit der Lutherrose